EM 2024: England-Legenden mit vernichtender Kritik an Gareth Southgate

Gareth Southgate hat das EM-Finale gegen Spanien verloren.

Das EM-Finale war wenige Minuten gespielt, als sich bei Magenta TV einige Fragen gestellt hatten. Denn England, das in der ersten Hälfte des Halbfinals mit einer Fünferkette gegen die Niederlande ihre mit Abstand beste Leistung gezeigt hatte, lief nun in einer Viererkette auf. Und Kommentator Wolff Fuss fragte seinen Nebenmann Lothar Matthäus, wie sich das denn erklären lasse.

Auch Matthäus schien darauf keine klare Antwort zu haben, erklärte zumindest, dass die Umstellung auf eine Viererkette in der zweiten Hälfte den späten Siegtreffer gebracht hatte. Im EM-Finale gegen Spanien war der Ausgang ein anderer. Die Iberer siegten dann eines späten Treffers mit 2:1.

Der neue Europameister dominierte das Spiel von Anfang an, England kam kaum zu Chancen und verließ sich abermals darauf, sich hinten reinzustellen und jeglichen Ansatz von Offensivfußball zu verweigern. Die fortwährende Kritik an Gareth Southgate, die schon während des Turniers munter ventiliert wurde, entlud sich nach dem verlorenen Finale noch einmal stärker.

EM 2024: Ferdinand, Neville und Shearer kritisieren Gareth Southgate

"Wir haben es schon nach der Gruppenphase gesagt: Wenn du mit diesem Talent, das wir im Kader haben, konservativen Fußball spielst, musst du auch gewinnen", sagte etwa der 81-malige Nationalspieler Rio Ferdinand. "Sonst wird dieser Ansatz absolut zerlegt und als negativ betrachtet. Das hat der Trainer zu verantworten."

Ähnlich äußerte sich auch der frühere Rechtsverteidiger Gary Neville – und forderte sogar personelle Konsequenzen. "Seine Antwort auf die Frage, wie wir es nicht schaffen konnten, den Ball lange genug zu behalten, muss der Titel des Buchs sein." Dass England auch bei dieser EM die großen Spiele nicht kontrollieren konnte, "ist seit vielen, vielen Turnieren ein Problem der englischen Mannschaften", meinte Neville.

Zuletzt plädierte auch der ehemalige Stürmer Alan Shearer für einen Wechsel auf der Trainerbank. England sei zwar ins Finale gekommen, meinte Shearer, "aber wenn du da bist, musst du auch über die Linie. Die Wahrheit ist: Er hat uns vor drei Jahren ins Finale geführt und hier ins Finale geführt – aber er hat nicht gewonnen. Ich denke, es ist Zeit für einen anderen Trainer."

EM 2024: Gareth Southgate lässt Zukunft offen

Seine eigene Zukunft in der Nationalmannschaft ließ Gareth Southgate unterdessen offen. "Ich verstehe, dass Sie diese Frage stellen müssen", sagte der 53-Jährige auf der Pressekonferenz nach der Final-Niederlage. "Aber ich muss diese Gespräche erst mit den wichtigen Leuten hinter den Kulissen führen und kann das natürlich nicht zuerst öffentlich diskutieren."