EM 2024: Spanien ist Europameister – Schweinsteiger mit kurioser Andeutung

Die Spanier jubeln: Sie sind zum vierten Mal Europameister.

Am Sonntagabend stieg in Berlin das große Finale der EM 2024: England traf auf Spanien. La Roja dominierte das Geschehen über weite Strecken und belohnte sich am Ende auch: Die Spanier sind zum vierten Mal Europameister.

Die Tore

1:0 Nico Williams (47.)
1:1 Cole Palmer (73.)
2:1 Mikel Oyarzabal (86.)

Jubel im Berliner Olympiastadion.

Der Splitscreen des Spiels

Normalerweise kennt man ihn von Videospielabenden mit Freund:innen, vielleicht auch noch von multitasking-fähigen Menschen am Tablet. Am Sonntagabend nun bekam der Splitscreen auch mal eine prominente Rolle beim Fußball.

Auf der einen Seite: Der am Boden liegende Bukayo Saka, der gerne einen Freistoß bekommen hätte. Auf der anderen Seite: Dani Carvajal, der seinem Gegenspieler mit einer Heul-doch-Geste verdeutlichte, wie er den vorausgegangenen Zweikampf wahrgenommen hatte.

Schiedsrichter François Letexier reichte dem Engländer in der Folge zwar kein Taschentuch, stimmte Carvajal aber trotzdem gewissermaßen zu. Er ließ weiterspielen.

Zitate der 90 Minuten

"Das war fast der gefährlichste Torschuss, dieser Ball von John Stones auf Jordan Pickford", ordnete ARD-Kommentator Tom Bartels einen äußerst scharfen Rückpass des englischen Verteidigers kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit süffisant ein. Es war durchaus treffend, denn vor den Toren war ansonsten wenig bis gar nichts los.

"Dinge, an denen man ein Finale erkennt: Der Stürmer erhält im Umschaltmoment den Ball – und steht als höchster Spieler allein gegen fünf Verteidiger. Wer riskiert, verliert", analysierte Taktikexperte Tobias Escher die erste Halbzeit auf X ebenso treffend.

Zahl des Spiels: 17 und 1

Lamine Yamal ist praktisch in allem, was er macht, der Jüngste. So wurde er im Laufe dieses Turniers bereits zum jüngsten EM-Spieler sowie EM-Torschützen der Geschichte. Am Sonntag nun sicherte sich der Youngster eine weitere Bestmarke. Mit 17 Jahren und einem Tag ist er der jüngste Profi, der jemals ein WM- oder EM-Finale bestritten hat.

Damit unterbot Yamal sogar den legendären Pelé. Der Brasilianer war bei seinem ersten WM-Finale 1958 nämlich 17 Jahre und 249 Tage "alt". Und natürlich war es nicht die einzige Bestmarke, die sich der Spanier an diesem Abend sicherte. Denn mit seiner Vorlage zum 1:0, sein vierter Assist im Turnierverlauf, stellte er auch noch den Vorlagenrekord für eine EM-Endrunde ein.

Jetzt hören: "Toni Kroos – The Underrated One". Folge 1 des Podcasts über den DFB-Star gibt es hier:

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Gerücht der Partie

Schon vor dem Anstoß gab es mächtig Wirbel bei der Übertragung von der ARD. Moderatorin Esther Sedlaczek blickte auf den EM-Pokal und verwies darauf, dass Bastian Schweinsteiger diesen nie gewonnen habe. "Und wird er auch nicht mehr", fügte sie an.

Darauf aber reagierte der TV-Experte vielsagend zweideutig: "Ja … ja … als Spieler nicht mehr. Richtig." Als aktiver Profi nicht, dafür aber vielleicht noch als Trainer? "Das Leben ist lang", reagierte Schweinsteiger auf die spekulierende Sedlaczek.

Alexander Bommes, Esther Sedlaczek, Bastian Schweinsteiger und Almuth Schult (v.l.n.r.) haben das EM-Finale für die ARD begleitet.

Die Moderatorin brachte in der Folge eine Anstellung beim DFB ins Gespräch. Der ARD-Experte reagierte abermals vielsagend: "Jetzt machst du schon wieder eine Pointe mit DFB. Es kann ja alles sein – theoretisch. Ich spreche auch Englisch. Und Serbisch."

DIE Szene des Spiels

45 Minuten lang wurden die Zuschauenden mit Fußball der langweiligsten Art aus ihrer sitzenden, vielleicht auch stehenden Haltung zunehmend in die Horizontale getrieben. Hellwach waren dafür die Spanier zum Wiederanpfiff. Praktisch mit der ersten Szene des zweiten Durchgangs fand Yamal Nico Williams links im englischen Strafraum. Der Bilbao-Star vollstreckte eiskalt.

Es war nicht nur der spanische Führungstreffer, sondern zugleich der Startschuss für eine deutlich unterhaltsamere zweite Halbzeit. Oder wie es im Fußball so schön heißt: ein Hallo-Wach-Effekt.

Wie es für die Teams weitergeht

In England gilt es in den kommenden Tagen, die Tränen zu trocknen. Und es wird die Frage zu beantworten sein, ob Gareth Southgate Nationaltrainer bleibt.

In Spanien hingegen dürften die nächsten Tage einer einzigen Fiesta gleichen. Die Spieler können es sich erlauben, denn sie haben jetzt Urlaub. Bei ihren Klubs steigen sie zu unterschiedlichen Zeitpunkten wieder ein, mit dem Nationalteam werden sie indes erst Anfang September wieder im Einsatz sein. Dann stehen zwei Partien in der Nations League an.