Vali-was? So funktioniert emotionale Validierung

Wenn wir körperliche Schmerzen haben oder emotional aufgewühlt sind, wenden wir uns oft an unsere Partnerin oder unseren Partner auf der Suche nach Unterstützung und Verständnis. Doch wenn diese unsere Gefühle nicht validieren, also anerkennen, können wir uns schnell allein und missverstanden fühlen. Das kann die Beziehung belasten, so die Psychologinnen Gaynor Parkin und Amanda Wallis im britischen «Guardian».

Was dahintersteckt

Emotionale Validierung bedeutet, die Gefühle des anderen zu erkennen, zu verstehen und zu akzeptieren. Es geht darum, Empathie zu zeigen und zu kommunizieren, dass die Emotionen des Partners in den gegebenen Umständen womöglich sinnvoll, vor allem aber verständlich sind. Wichtig dabei: Validierung bedeutet nicht zwangsläufig Zustimmung zu Handlungen, sondern dass man die Gefühle des oder der anderen versteht.

Wie man es umsetzt

Emotionale Validierung kann erlernt und geübt werden. Und zwar so:

  • Volle Aufmerksamkeit schenken: Zeigen Sie Ihrem Partner, dass Sie zuhören, indem Sie sich nach vorne lehnen, nicken und eine offene Körperhaltung einnehmen. Halten Sie Augenkontakt, sagen Sie vielleicht so etwas wie «Aha!» oder «Ach so!».
  • Emotionen anerkennen und benennen, indem man aktiv zuhört. Sagen Sie etwa: «Das klingt so, als ob du ziemlich frustriert bist.»
  • Gefühle legitimieren: Machen Sie deutlich, warum die Emotionen des Partners angesichts der Umstände verständlich sind, wenn er sich zum Beispiel über eine ungerechte Behandlung aufregt.
  • Verständnis zeigen: Drücken Sie aus, dass Sie die Tiefe und Komplexität der Gefühle Ihres Partners verstehen, etwa so: «Ich kann mir nur vorstellen, wie weh dir das tut.»
  • Zeit geben: Validierung braucht Zeit, um zu wirken. Die sollte man ihr geben, bevor man «weitermacht» oder die Problemlösung angeht, so die Fachleute. Fragen Sie sich gegenseitig: «Wie fühlst du dich jetzt? Was brauchst du noch von mir?»

Warum das wichtig ist

Indem wir die Gefühle und Erfahrungen des anderen anerkennen, fördern wir ein tieferes Verständnis, Vertrauen und Liebe - die Grundlagen, auf denen starke, gesunde Beziehungen aufgebaut sind, so Parkin und Wallis. Und das Gefühl der Verbundenheit bietet uns einen starken Schutzpuffer, wenn wir schwierige Zeiten durchleben.

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